Wiederherstellung des Mosaiks aus dem früheren Umspannwerk an der Siebenbogenbrücke, Dambacher Straße, Februar – April 2013

Der Gedanke war, das Mosaik in einer Betonkassette zu verlegen, die dann im Außenbereich positioniert werden kann. Zum Schutz vor Regen und UV Strahlung, die zum Ausbleichen der keramischen Scherben führen könnte, dient eine Plexiglasscheibe.

Siehe dazu auch den Artikel in den Fürther Nachrichten: >> „Altes Mosaik als neuer Blickfang

Die Einzelteile des Mosaiks befanden sich in einer Gitterpalette. Die Keramik wurde beim Abbau mitsamt dem zementären Mörtelbett von der tragenden Ziegelwand abgebrochen. Zumeist in größeren Stücken, deren Einzelteile durch den außerordentlich stabilen Mörtel im Verbund blieben und getragen wurden. (Abb. 1-3) Zunächst wurden Sicht – und Rückseite der 143 Fragmente gereinigt. Die losen Teile des tragenden Mörtels wurden entfernt und alle Fugenstöße unterstochen zurückgearbeitet. Die Rückseite wurde zudem mit einer Haftbrücke versehen. (Abb. 4-6)

Die Fragmente der Einzelteile, die bei der Bergung zu Bruch gingen, wurden mit einem transparenten, zweikomponentigen Epoxidharz wieder zusammengefügt. (Abb. 7-8) Fehlstellen in der rückseitigen, tragenden Mörtelschicht wurden mit faserverstärktem Reparaturmörtel aufgefüllt, um die Elemente für den Verlegevorgang zu stabilisieren. (Abb. 9-13)

Jetzt konnten nach einer erneuten Auslegung die Größe des Mosaiks (290 x 212 cm) und die erforderlichen Abmessungen des Betonfertigteils ermittelt werden. (Abb.14-15) Danach wurden alle Einzelteile eingelagert. (Abb. 16-17)
Nachdem die Betonkassette erstellt und ausgehärtet war, wurde der Kontaktbereich zum Kleber aufgeschliffen. Als Verlegemörtel wurde ein flexibler Mittelbettkleber gewählt. Das Mörtelbett ist im Mittel 2 cm stark, die Fugengröße liegt zwischen 3 und 5 mm. (Abb. 18-21)

Im Anschluss an die Verlegung und Aushärtung wurde die komplette Fläche mit Fugmasse eingeschlämmt. Alle Fehlstellen und Hohlräume wurden vergossen. (Abb.22-23)
Nach dem Austrocknen begann die Arbeit an der Retusche. Die Zusammenfassung der Restauratorin hängt an. (Abb. 24-26)
Die Plexiglasscheibe wird mittels demontierbarer Klemmleisten flexibel und hinterlüftet gelagert. (Abb.27-28)

Retusche Mosaik aus den 1950er Jahren von → Damaris Birnbach, Dipl. Restauratorin (FH) für Wandgemälde, Stuck und Architekturoberfläche

Die historischen Mosaiksteine wurden wieder in einem frischen Mörtelbett zusammen gefügt und eingepasst. Das 2 x 3 m große Mosaik trocknete zwei Wochen in einem beheizten, klimatisierten Raum. Doch blieb aus materialtechnischen Gründen eine geringe Restfeuchte zurück. Daher waren vor Beginn der Retusche verschiedene Überlegungen notwendig, wie Auswahl der Retuschefarben. Nach Vorversuchen wurden fertige handelsübliche Farben auf Acryl- und Ölbasis ausgeschlossen. Der wichtigste Grund dafür war die noch geringe Materialfeuchte im Mosaik, die zu späterer Farbblindheit und Ab­schal­ungen der Retusche führen kann. Auch Fertigfarben auf Wasser-, Gummi Arabicum- und Harzbasis schieden aufgrund der ungünstigen physikalischen Eigenschaften der Materialien aus. Daher wurde entschieden, auf Pigmente und ein ausgewähltes mineralisches Bindemittel zurück zu greifen. → Weiterlesen…

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